Was ist die as built-Dokumentation im Bauwesen? Ein umfassender Leitfaden 

Was ist die as built-Dokumentation im Bauwesen? Ein umfassender Leitfaden 

Bei Bauprojekten kommt es selten vor, dass alles exakt nach Plan verläuft. Änderungen aufgrund von Standortbedingungen, behördlichen Auflagen oder Kundenwünschen sind an der Tagesordnung. Doch wie werden diese Änderungen dokumentiert, um sicherzustellen, dass das fertige Bauwerk mit der Realität übereinstimmt? Die Antwort lautet: as built-Dokumentation, ein unverzichtbares Werkzeug im Bauwesen. 

In Deutschland spielt die Bestandsdokumentation eine entscheidende Rolle, nicht nur für die Bauämter, die präzise Unterlagen verlangen, sondern auch für Architekten, Ingenieure und Facility Manager, die diese Dokumente für zukünftige Projekte nutzen. 

In diesem Artikel erfahren Sie: 

  • Was as built im Bauwesen bedeutet,
  • Warum Bestandspläne und Bestandsdokumentationen so wichtig sind,
  • Wie moderne Technologien wie 3D-Laserscanning die Erstellung dieser Unterlagen revolutionieren.

Was bedeutet as built im Bauwesen?

Die as built-Dokumentation umfasst alle Pläne und Unterlagen, die den tatsächlichen Zustand eines Gebäudes nach der Fertigstellung darstellen. Sie unterscheidet sich von den ursprünglichen Entwurfsplänen, da sie alle Änderungen und Abweichungen enthält, die während der Bauphase vorgenommen wurden. 

Ein Beispiel: Wenn die Position eines Leitungsschachts während des Baus geändert werden musste, um eine unerwartete Hindernis zu umgehen, wird diese Änderung in den Bestandsplänen vermerkt. So spiegelt die Dokumentation nach Fertigstellung die Realität des Bauwerks wider und wird zu einer unverzichtbaren Informationsquelle für zukünftige Modernisierungen oder Reparaturen. 

Die Bestandsunterlagen sind nicht nur für den Bauherrn wichtig, sondern auch für Architekten, Ingenieure und Facility Manager, die sie als Grundlage für zukünftige Projekte nutzen.

Warum ist die as built-Dokumentation so wichtig?

Die Bedeutung von as builts im Bauwesen geht weit über die Fertigstellung eines Gebäudes hinaus. Hier sind einige zentrale Gründe: 

  • Rechtliche und behördliche Anforderungen: Bauämter verlangen oft präzise Bestandsdokumentationen, um sicherzustellen, dass das fertige Gebäude den Genehmigungen und Bauvorschriften entspricht.
  • Transparenz und Nachvollziehbarkeit: Bauleiter und Bauunternehmen nutzen as built-Dokumente, um alle während der Bauphase vorgenommenen Änderungen nachzuweisen und Streitigkeiten mit Bauherren zu vermeiden.
  • Grundlage für zukünftige Arbeiten: Architekten und Ingenieure verwenden Bestandsunterlagen, um Umbauten, Sanierungen oder Erweiterungen effizient zu planen.
  • Erfüllung von DIN-Normen: In Deutschland müssen Bauunterlagen häufig bestimmten Normen entsprechen, wie z. B. den Vorgaben der DIN 276 oder der VOB (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen).
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Wie werden Bestandsdokumentationen erstellt?

Traditionell wurden Bestandspläne manuell erstellt, indem Änderungen in Baupläne eingetragen wurden. Dieser Prozess war jedoch zeitaufwendig und anfällig für Fehler. Moderne Technologien haben diesen Ansatz revolutioniert und ermöglichen eine schnellere und präzisere Erstellung von Dokumentationen nach Fertigstellung. 

Moderne Methoden zur Erstellung von Bestandsplänen:

  • 3D-Laserscanning: Diese Technologie erfasst die Geometrie eines Gebäudes mit höchster Genauigkeit und erstellt eine Punktwolke, die den Ist-Zustand exakt darstellt.
  • CAD- und BIM-Software: Die erfassten Daten werden in digitale Modelle umgewandelt, die leicht bearbeitet und analysiert werden können.
  • Digitale Archivierung: Die Bestandsdokumentation kann elektronisch gespeichert werden, was den Zugriff und die Aktualisierung erleichtert.

Diese Methoden gewährleisten nicht nur höchste Präzision, sondern sparen auch Zeit und Ressourcen. 

Die Vorteile der as built-Dokumentation

Die Investition in eine präzise Dokumentation nach Fertigstellung bietet zahlreiche Vorteile: 

  • Reduktion von Risiken: Fehler bei Umbauten oder Modernisierungen werden minimiert.
  • Optimierung des Facility Managements: Bestandsunterlagen ermöglichen eine schnelle Lokalisierung von Leitungen, Installationen und anderen kritischen Elementen.
  • Effizienz bei Modernisierungen: Architekten und Ingenieure können Umbauten auf Basis exakter Pläne durchführen.
  • Einhaltung von Vorschriften: Die präzise Bestandsdokumentation erfüllt behördliche Anforderungen und erleichtert den Prozess der Bauabnahme.
  • Langfristige Kosteneinsparungen: Gut dokumentierte Gebäude erfordern weniger Nacharbeit und ermöglichen eine bessere Planung zukünftiger Investitionen.

Praktische Anwendungen der Bestandsdokumentation

Die as built-Dokumentation findet in vielen Bereichen des Bauwesens Anwendung: 

  • Gewerbebauten: Verwaltung komplexer technischer Anlagen in Büro- und Industriegebäuden.
  • Denkmalschutz: Erhalt historischer Gebäude unter Berücksichtigung moderner Standards.
  • Wohnungsbau: Präzise Erfassung von Installationen und Raumstrukturen in Mehrfamilienhäusern.
  • Infrastrukturbauten: Dokumentation von Brücken, Straßen und anderen öffentlichen Bauwerken.

Ein Beispiel aus der Praxis: Bei der Renovierung eines historischen Gebäudes ermöglichen präzise Bestandsunterlagen, ursprüngliche Strukturen zu bewahren und gleichzeitig moderne Technik zu integrieren. 

Bestandsdokumentation

Technologien für die as built-Dokumentation

Die Verwendung moderner Technologien wie 3D-Laserscanning hat die Erstellung von Bestandsplänen und Dokumentationen nach Fertigstellung revolutioniert. Mit diesen Technologien können: 

  • Präzise digitale Modelle erstellt werden, die den Ist-Zustand eines Gebäudes exakt wiedergeben.
  • Änderungen effizient dokumentiert und gespeichert werden.
  • Daten nahtlos in BIM-Systeme integriert werden, um zukünftige Projekte zu erleichtern.

Auf dem deutschen Markt steigt die Nachfrage nach solchen innovativen Lösungen, insbesondere bei großen Gewerbe- und Industrieprojekten. 

Klare Erkenntnisse für die Zukunft

Die as built-Dokumentation ist ein unverzichtbares Werkzeug im Bauwesen. Sie gewährleistet Transparenz, unterstützt die Einhaltung rechtlicher Anforderungen und erleichtert zukünftige Bauprojekte. 

In Deutschland, wo Bauämter strenge Standards setzen und präzise Dokumentationen verlangen, ist die Bestandsdokumentation ein Muss für jeden Bauleiter, Architekten oder Ingenieur. 

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